Erfahrungen von Zerstörung und Gewalt in der Darstellung von Körpern und ihrer Veränderung durch die Intervention Jesu. Eine Untersuchung zum Markusevangelium als Traumaliteratur am Beispiel des Geraseners, der Frau mit Blutfluss und der Tochter des Jairus in Mk 5,1-43
- In diakonischen Arbeitsfeldern gehören oftmals schwierige soziale Lebensverhältnisse, körperliche Einschränkungen und psychische Beeinträchtigungen der Klient:innen zum Alltag. Auslegungen biblischer Heilungsgeschichten suggerieren oftmals, dass das Leid, die Erkrankung zur biblischen Zeit durch die reale Begegnung mit Jesus gelöst war. Damit wären die Heilungsgeschichten für heutiges Erleben von Leid irrelevant. Die Masterarbeit beleuchtet drei Heilungsgeschichten des Markusevangeliums unter sozialgeschichtlichen Aspekten. Im Fokus liegen Körperdarstellungen, Stimme und Bewegungen der Hauptprotagonist:innen, die ein Leiden als direkte Auswirkungen des römisch-jüdischen Krieges verdeutlichen. Es wird deutlich, dass sich durch achtsame Formulierungen verschiedenste Personengruppen mit diesen Protagonist:innen identifizieren konnten. Eine genaue Analyse der Begegnung dieser Figuren mit Jesus macht deutlich, dass Jesus nicht als Wunderheiler vorgestellt wird, sondern eine Nachahmung seines Handelns möglich ist.